Der Pressebericht über eine handgreifliche Auseinandersetzung in der Nacht zum 11. September 2018 in Brühl hat den CDU-Landtagsabgeordneten Gregor Golland hellhörig gemacht: Es wurde vermutet, dass es sich um einen Streit zwischen rivalisierenden Banden im Drogenmilieu handeln könnte. „Als Abgeordneter für meine Heimatstadt Brühl bin ich gemeinsam mit der CDU-Landtagsfraktion der Sache sofort nachgegangen“, erklärt Golland. „Wir haben mit unserem Koalitionspartner FDP bei Innenminister Herbert Reul einen schriftlichen Bericht für den Innenausschuss angefordert, um etwas über die genauen Umstände der Auseinandersetzung zu erfahren.“
Der Bericht wird heute dem Innenausschuss vorgelegt. Daraus ergibt sich, dass ein Beteiligter offenbar mit einer abgebrochenen Glasflasche lebensgefährlich verletzt, ein anderer „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ mit einem Messer in den Bauch gestochen wurde. Der konkrete Verlauf sowie die konkreten Handlungen können bisher nicht rekonstruiert werden, weil sich Angaben von Beschuldigten und Zeugen widersprechen.
Die bislang Beschuldigten sind drei Deutsche im Alter von 22, 24 und 28 Jahren, ein 38-jähriger Serbe mit befristeter Fiktionsbescheinigung – d.h. der Antrag auf Aufenthaltserlaubnis wird geprüft –, ein 33-jähriger Afghane mit befristetem Aufenthaltstitel, ein 28-jähriger Inder mit Duldungsstatus, und ein 48-jähriger Bulgare.
Golland: „Die Ermittler gehen aktuell nicht davon aus, dass es sich um einen kriminellen Bandenkonflikt handelt. Es wird aber vermutet, dass ein vorheriger Streit zwischen Angehörigen der Beteiligten zu der Tat führte. Die Ermittlungen werden fortgesetzt, auch in Richtung überregionaler Aktivitäten der Verdächtigen und früherer Straftaten. Gewalttätige Konfliktlösungen auf offener Straße können wir nicht tolerieren. Die festgenommenen Beschuldigten sind zunächst wieder entlassen worden. Sollten die Ermittlungen aber Verdachtsmomente erhärten und zu Haftbefehlen führen, müssen die Täter nach Recht und Gesetz bestraft werden.“