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Der Friesheimer Busch in Erftstadt ist einer von vielen Wäldern, die durch den erneuten Hitzesommer und die damit verbundene Trockenheit geschädigt wurden. Davon konnten sich rund 50 Bürger bei einem etwa zweistündigen Waldspaziergang auf Einladung der CDU Erftstadt und des Agrarausschusses der CDU Rhein-Erft überzeugen.
 
An dem Ortstermin mit Uwe Schölmerich, Leiter Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft, nahm auch der CDU-Landtagsabgeordnete Gregor Golland teil. Im Anschluss diskutierten Golland, Schölmerich und der Vorsitzende des Agrarausschusses der CDU Rhein-Erft, Hans Leser, mit den Teilnehmern im Umweltzentrum Friesheimer Busch über notwendige Maßnahmen für geschädigte Wälder und Felder sowie die erforderlichen politischen Weichenstellungen.
 
„Es war eine lehrreiche Führung unter Leitung von Uwe Schölmerich, der die besorgniserregenden Auswirkungen des zweiten trockenen Sommers in Folge eindrucksvoll erläutert hat, betonen Leser und Golland rückblickend. „Der Friesheimer Busch ist ein schönes Stück Natur direkt vor unserer Tür. Leider sind die Bäume inzwischen massiv geschädigt.
 
Der Fichtenbestand werde durch zusätzlichen Befall mit dem Borkenkäfer wohl vollständig verschwinden. Auch der Jahrzehnte alte Eichenbestand habe durch den trockenen Boden gelitten. „Wir müssen durch nachhaltige Maßnahmen unsere Wälder erhalten und dort, wo es nötig ist, wieder aufforsten, erklären die beiden Christdemokraten.
 
Leser zeigte am Beispiel eines trockenen Kartoffelackers, wie sich das Wasserdefizit in diesem und dem vergangenen Jahr auf die Landwirtschaft im Rhein-Erft-Kreis auswirkt. Bei der Zuckerrübenernte könnte es einen Ausfall von 30 bis 50 Prozent auf schwächeren Böden geben. Zudem keimt die Rapsaussaat aufgrund der trockenen Böden bislang nicht, erläutert der Experte. Somit sind erhebliche Auswirkungen für unsere landwirtschaftlichen Betriebe und die heimische Zuckerindustrie zu befürchten.
 
Am Waldspaziergang nahm auch der frühere Präsident des nordrhein-westfälischen Waldbauernverbandes, Dietrich Graf Nesselrode, teil. Er berichtete von den dramatischen Auswirkungen des Borkenkäferbefalls auf die wirtschaftliche Situation der Waldbauern in NRW. 
 
Bei der folgenden konstruktiven Diskussion im Umweltzentrum verwies Golland auf die aktuelle Initiative der Landesregierung Nordrhein-Westfalens: 6,2 Millionen Euro werden an Sondermitteln zur Verfügung gestellt, um die Schäden in den Wäldern zu bewältigen. Außerdem werden die Hilfen für die Wiederaufforstung mehr als verdoppelt, von rund vier auf zehn Millionen Euro im Jahr. „Die Bewahrung der Schöpfung und damit auch der Schutz der Umwelt ist ein Kernthema der CDU, unterstreicht der Abgeordnete.
 
Auch die Bundesregierung habe die Zeichen der Zeit erkannt. So wurde in diesem Jahr bereits der Energie- und Klimafonds des Bundes um rund eine Milliarde Euro aufgestockt. Zudem fließen aus dem Waldklimafonds statt 20 nun 25 Millionen Euro jährlich in Projekte, die dazu beitragen, die Wälder an den Klimawandel anzupassen. Am 20. September will die Bundesregierung das Klimaschutzgesetz auf den Weg bringen.
 
Golland, auch stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, mahnt aber an, dass Umwelt- und Klimaschutz nicht nur mit Verboten umgesetzt werden dürfe. „Wir müssen die Schadensbeseitigung, Wiederaufforstung und Vergrößerung unserer Waldflächen in den Fokus stellen, so Golland. „Mit Blick auf die Klimaveränderung müssen wir den Baumbestand mit solchen Arten erweitern, die Hitze und Trockenheit besser standhalten können.
 
Bildquelle: CDU Erftstadt