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Am 06. März 2015 hat Innenminister Ralf Jäger der Presse die Polizeiliche Kriminalstatistik des vergangenen Jahres vorgestellt. Darin nennt er auch die Fallzahlen der Wohnungseinbrüche in ganz NRW. Auf den ersten Blick könnte man die Zahlen für erfreulich halten: 3,9 Prozent weniger Einbrüche und Einbruchsversuche gab es 2014.

Was der Minister allerdings nicht erzählte: Trotz des leichten Rückgangs werden in Nordrhein-Westfalen immer noch viel zu viele Einbrüche verübt im Vergleich zu anderen Bundesländern. Pro Einwohner gerechnet, gab es 2013 zum Beispiel sechsmal mehr Einbrüche als in Bayern. In dem Freistaat wurden in dem Jahr 6390 Einbrüche gezählt, dagegen 54 950 in NRW. Entsprechende Zahlen des Bundeskriminalamtes lagen dem Innenausschuss des Landtags vor. Auch der Rückgang in 2014 auf 52 794 Einbrüche wird wohl nichts daran ändern, dass NRW, gemessen an der Einwohnerzahl, die meisten Einbrüche der Flächenländer verzeichnet. Nur in Berlin, Hamburg und Bremen waren es noch mehr.

„Innenminister Jäger redet sich die Zahlen schön“, betont der CDU-Landtagsabgeordnete Gregor Golland. „Das ist im Vergleich mit anderen Bundesländern leicht zu erkennen.“ Golland moniert zudem, dass der Minister zwar die landesweiten Zahlen vorgelegt hat, jedoch die komplette Aufschlüsselung nach Städten und Landkreisen noch nicht veröffentlicht wurde. „Sollen die Abgeordneten eigentlich für dumm verkauft werden?“, fragt der CDU-Innenexperte, der im Übrigen schon mit mehreren parlamentarischen Kleinen Anfragen die Fallzahlen der Wohnungseinbrüche anforderte. Eine konkrete Antwort steht immer noch aus.