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Im Zuge der Sperrung der Autobahn 61 zwischen dem Dreieck Erfttal und Bergheim-Süd sorgen sich die CDU-Landtagsabgeordneten für den Rhein-Erft-Kreis, Romina Plonsker, Gregor Golland und Thomas Okos, dass die Menschen an den Umleitungsstrecken durch den zusätzlichen Verkehr belastet werden. Golland hatte den Direktor der Autobahn GmbH Rheinland, Thomas Ganz, schriftlich darum gebeten, die Planung zu überdenken. In der Antwort werden die geplanten Maßnahmen begründet und Details aufgezeigt.

So seien im Vorfeld verschiedene Verkehrsführungsvarianten sowohl aus baulicher als auch aus verkehrlicher Sicht eingehend untersucht worden. Bei einer Richtungssperrung mit Überleitung bestehe die Gefahr, dass die vorhandenen Betonplatten beim gegenläufigen Befahren brechen und dann auch die Gegenrichtung während des Baus voll gesperrt werden müsste. In diesem Fall stünde der volle Streckenverlauf der A61 nicht mehr zur Verfügung.

Eine halbseitige Bauweise unter einstreifiger Verkehrsführung ohne Überleitung sei aus baulichen Gründen, fehlenden Arbeits- und Sicherheitsräumen und fehlenden Rettungswegen nicht möglich. Dies sei auch aus bauzeitlicher Sicht die ungünstigste Variante.

Eine Richtungssperrung mit großräumiger Umleitung erfülle als einzige Variante alle erforderlichen Sicherheitsaspekte. Zudem bestehe hier eine möglichst kurze Bauzeit.

Maßgeblich für die Planung und Ausführung seien insbesondere die 2018 in Kraft getretenen „Anforderungen an Arbeitsplätze und Verkehrswege auf Baustellen im Grenzbereich zum Straßenverkehr“ sowie die neuen „Richtlinien zur verkehrsrechtlichen Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen“, die die bisherigen Richtlinien erst Ende 2021 abgelöst haben. Daraus gingen zusätzliche und verschärfte Anforderungen hervor, die die Autobahn GmbH Rheinland beachten müsse.

„Wir haben Verständnis dafür, dass die Betonplattensanierung notwendig ist und die Autobahn GmbH sich an die geltenden Gesetze halten muss“, erklären Golland, Okos und Plonsker. „Uns ist aber sehr wichtig, dass die Belastung der Anwohner in den vom Umleitungsverkehr betroffenen Orten minimiert wird. Sie haben zum Teil – vor allem in Erftstadt – bereits durch die Straßensperrungen nach der Flutkatastrophe viel ertragen müssen. Die Aussicht auf weitere fünf Monate zusätzlichen Verkehr in den Orten sorgt nachvollziehbar für großen Unmut.“

Die drei Abgeordneten begrüßen es daher, dass die Autobahn GmbH Rheinland zugesagt hat, die Belange des regionalen Verkehrs zu berücksichtigen.

So soll die Verbindung zwischen den Anschlussstellen Gymnich und Türnich dem regionalen Verkehr über die gesamte Bauzeit zur Verfügung stehen. Weiterhin wird nach Fertigstellung des Abschnitts zwischen der Anschlussstelle Türnich und dem Autobahnkreuz Kerpen auch dieser zur Verfügung gestellt. Die Auffahrt an der Anschlussstelle Bergheim-Süd bleibt bis zum Baubeginn des betreffenden Abschnitts offen und wird, sobald ein Fahrstreifen wiederhergestellt wurde, erneut geöffnet.

Zudem teilt die Autobahn GmbH mit, dass es auf den Umleitungsstrecken Bedarfsampeln zur Optimierung des Verkehrsflusses geben soll. Diese könnten bei Bedarf auch noch ergänzt werden. Die Verkehrsflüsse würden aktiv beobachtet, so dass man zeitnah nachsteuern könne.

Um sicherzustellen, dass der überregionale Verkehr frühzeitig auf Alternativrouten ausweicht, wird zudem großräumig und über die Landesgrenze hinaus auf die Baumaßnahme und die Alternativrouten hingewiesen. Die Autobahn GmbH hat Kontakt in die Niederlande aufgenommen und dort um Hinweise auf die Maßnahme gebeten.

„Die Planung wurde inzwischen ja auch mit den betroffenen Kommunen besprochen“, so Golland, Plonsker und Okos. „Wir begrüßen es, dass dabei vereinbart wurde, einzelne fertiggestellte Abschnitt früher freizugeben als geplant und den Verkehr auf den Umleitungsstrecken jede Woche neu zu bewerten. Es ist wichtig, während der gesamten Bauarbeiten im Dialog zu bleiben, damit Probleme schnellstmöglich geklärt werden können. Wir unterstützen dabei gerne im Rahmen unserer Möglichkeiten.“

Weitere Informationen finden Sie im Erläuterungsbericht sowie in der Pressemeldung der Autobahn GmbH vom 20.06.2022 zu möglichen Ausweichrouten.