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Viele Schulen im Rhein-Erft-Kreis sind nur unzureichend auf die Inklusion zum anstehenden Schuljahr vorbereitet. Einem Großteil der Lehrkräfte fehlt es an den notwendigen Qualifikationen, um den gemeinsamen Unterricht von behinderten und nicht-behinderten Kindern bewältigen zu können. Daher ist es erschreckend, dass Fortbildungsprogramme für Lehrkräfte bisher nur auf Grundschulen und Hauptschulen ausgerichtet sind.

Wollen andere Schulformen ihre Lehrkräfte durch eine Weiterbildung auf die Inklusion vorbereiten, müssen sie sich selbst um geeignete Angebote bemühen. „Damit lässt die Landesregierung gerade die Schulen mit der geringsten Erfahrung, die sich neu der Aufgabe stellen, allein im Regen stehen. Im Kreis gibt es derzeit 18 weiterführende Schulen, die inklusives Lernen anbieten und keine Unterstützung für eine Fortbildung erhalten“, kritisiert Gregor Golland, Landtagsabgeordneter und CDU-Kreisparteichef. Insgesamt sind in Nordrhein-Westfalen davon 280 Realschulen, 180 Gymnasien, 77 Sekundarschulen, 238 Gesamtschulen und zwölf Gemeinschaftsschulen betroffen. Im Kreis sind es 12 Realschulen und jeweils 3 Gesamtschulen und Gymnasien.

Golland sieht zudem Schwierigkeiten bezüglich des Schulwegs auf die Eltern behinderter Kinder zukommen: „Viele Förderschulen müssen auslaufen, weil sie die Mindestgröße nicht mehr erreichen. Eltern, die ihr Kind weiterhin auf eine Förderschule schicken wollen, müssen zukünftig weite Wege zur gewünschten Schule in Kauf nehmen.“ Soll ein behindertes Kind auf Wunsch der Eltern an einer bestimmten Regelschule unterrichtet werden, könne dies auch zu Problemen führen, da der Schulträger nicht dazu verpflichtet ist, an jeder Schule gemeinsames Lernen zuzulassen.

„Es häufen sich Fälle, in denen die Schulaufsicht Entscheidungen von Schulträgern zur Einrichtung inklusiven Lernens untergräbt, weil das Land schlichtweg nicht genügend Lehrkräfte dafür bereithält. Rot-Grün legt Schulträgern und Eltern eines behinderten Kindes damit zusätzlich Steine in den Weg“, resümiert Golland.