Was ist schiefgelaufen beim Einlass der Fortuna-Fans ins Stadion des MSV Duisburg? Diese Frage bleibt vorerst unbeantwortet, weil Landesinnenminister Jäger Fragen des CDU-Landtagsabgeordneten Gregor Golland ausweicht und keine Aufklärung zu den Vorkommnissen liefert.
Ende April kam es beim Einlass in das Stadion des MSV Duisburg zu teils chaotischen Szenen, nachdem 2.000 Gästefans von Fortuna Düsseldorf aus weiterhin ungeklärter Ursache nicht in die Arena gelassen wurden. 12 Personen wurden verletzt sowie Autos und Handys beschädigt. Landesinnenminister Ralf Jäger verweigert klare Antworten, die Aufklärung über das fehlgeschlagene Einsatzgeschehen liefern könnten. Dass es zu einer Panne beim Einlass kam, ist offensichtlich. Warum die Gästefans nicht zeitnah ins Stadion gelassen wurden, obwohl die Polizei den Veranstalter „regelmäßig über die Lageentwicklung, insbesondere auch im Hinblick auf die Anreise von Gästeanhängern, informierte“, ist unklar.
Der CDU-Landtagsabgeordnete Gregor Golland ärgert sich über die kargen Antworten des Innenministers: „Das Konzept kann nur besser werden, wenn man seine Fehler eingesteht. Eine geregelte Einlasskontrolle dient der Sicherheit aller Fußballfans.“
Allen Augenzeugen- und Medienberichten vom Vorfall gleich ist, dass es erst mit dem Erreichen der geschlossenen Eingangstore zu Problemen kam. Die 2.000 Mann starke Fangruppe wurde zuvor in Begleitung der Polizei vom S-Bahnhof zum Stadion geführt. Viele der Fans waren mit einer verspäteten S1 angereist. Die Ankunft der Fans kann daher nicht, wie im Artikel der „Rheinischen Post“ durch die Polizei suggeriert wird, überraschend gewesen sein. Landesinnenminister Jäger behauptet indes in seiner Antwort auf Gollands parlamentarische Kleine Anfrage, die Polizeieskorte habe den Veranstalter regelmäßig informiert. „Hier passen die Antworten des Ministers überhaupt nicht zum Geschehen und den ersten Verlautbarungen der Polizei. Erst die Verzögerungen, während das Spiel bereits lief, sorgten für Unruhe und Panik.“
Die Schuld nun indirekt auf den Veranstalter, den Ordnungsdienst und bauliche Mängel zu schieben, hält der Abgeordnete für falsch: „Dann soll der Minister auch konkret werden. Nach derzeitigem Stand hat das ganzheitliche Sicherheitskonzept versagt. Hierzu gehört auch der Bereich der Polizei. Immerhin sind vier Polizisten verletzt worden. Auch die Polizeibeamten haben ein Recht auf ein tragfähiges Konzept.“
Weitere Informationen: Antwort der Landesregierung