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Selbst wenn man die Einwohnerzahlen berücksichtigt: In der Großstadt Köln geschehen doppelt so viele Tötungsdelikte wie im ländlich geprägten Rhein-Erft-Kreis. Das belegen Zahlen des nordrhein-westfälischen Innenministeriums, die der CDU-Abgeordnete Gregor Golland angefragt hatte. Nur ein Raubmord aus dem Jahr 2015 in Pulheim wurde nicht aufgeklärt. Alle anderen Morde und Totschläge wurden ausnahmslos aufgeklärt. Interessant ist auch: Oft geschehen Morde innerhalb gleicher Etnien oder Migrantengruppen.

255 Tötungsversuche sind in Köln seit 2010 bis Februar 2016 erfasst worden. Davon wurden 69 vollendet. Im Rhein-Erft-Kreis wurden 16 von 45 Versuchen im gleichen Zeitraum vollendet. In Köln wurden in nur 15% der Gesamtversuche Schusswaffen eingesetzt. Im Rhein-Erft-Kreis war eine Schusswaffe in 20% der Gesamtfälle die Tatwaffe.

Gregor Golland kritisiert, dass die anderen Tatmittel statistisch nicht erfasst werden. Die Kölner Polizei etwa hatte im März bereits darauf hingewiesen, dass Messer immer häufiger als Tatwaffe eingesetzt werden. Der Kölner Express hatte am 15. März darüber berichtet. Golland: „Mir fällt kein Grund ein, warum ausschließlich der Einsatz von Schusswaffen statistische Relevanz hat. Man sollte die Hinweise der Kölner Polizisten ernst nehmen und künftig die Tatwaffen oder Tatmittel ohne Ausnahme erfassen, um Entwicklungen feststellen zu können.“

Weitere Informationen: Antwort der Landesregierung