Das psychosoziale Unterstützungsteam (PSU-Team) der Polizei NRW war im Jahr 2015 in 51 Fällen im Einsatz, hauptsächlich nach Schusswaffengebräuchen und Verkehrsunfällen. Das teilt NRW-Innenminister Ralf Jäger dem CDU-Landtagsabgeordneten Gregor Golland mit, nachdem er die Daten, die dem Innenministerium seit Anfang Februar 2016 vorliegen, zunächst nicht herausgeben wollte.
Das PSU-Team kann von Mitarbeitern der Polizei und gegebenenfalls von deren Angehörigen nach besonders belastenden Ereignissen in Anspruch genommen werden. Die Einsatzanlässe sind im Vergleich zu 2014 (59) gesunken. 14 Mal war der Anlass der Gebrauch von Schusswaffen, zwölf Mal ein Verkehrsunfall, drei Mal ein Tötungsdelikt, vier Mal der Suizid eines Polizisten, vier Mal Bedrohung und vier Mal Körperverletzung.
Die psychische Belastung der Betroffenen soll durch den Einsatz des PSU-Teams zügig verringert werden, außerdem werden Informations- und Fortbildungsveranstaltungen unterstützt.
„Unsere Polizisten sind im täglichen Einsatz enormen psychischen Belastungen ausgesetzt. Die Einsatzahlen des PSU-Teams haben sich in den vergangenen Jahren nicht wesentlich verändert, somit sind auch die Belastungen nicht weniger geworden“, betont Golland. „Das Innenministerium muss sich nicht nur dafür einsetzen, dass alle Polizeibeamten bestmöglich betreut werden, sondern auch durch eine bessere personelle Ausstattung der Polizei dafür sorgen, dass die Last auf mehr Schultern verteilt wird.“
Weitere Informationen: Antwort der Landesregierung (Drucksache 16/11500)