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Die Anforderungen an die Polizei wachsen zunehmend, sie muss nicht nur gegen Einbrecherbanden und Intensivtäter vorgehen, sondern sieht sich auch einer wachsenden Terrorgefahr gegenüber. Gerade jetzt aber soll die Polizei in Köln nach dem Willen des NRW-Innenministeriums massiv Überstunden abbauen. 770.000 sollen es in den kommenden drei bis fünf Jahren sein. Das bedeutet unter anderem, dass in Chorweiler und Rodenkirchen nachts nur noch ein Streifenwagen patrouillieren wird.

Der CDU-Landtagsabgeordnete und Innenexperte Gregor Golland sieht diese Anordnung des Innenministeriums ebenso kritisch wie der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) und die Gewerkschaft der Polizei (GdP). „Die Polizei muss im Gegenteil personell verstärkt werden, anstatt die Kollegen aus benachbarten Stadtteilen anders aufzuteilen“, moniert Golland.

Der Abgeordnete will sich die genauen Pläne deshalb für jede Polizeiinspektion in Köln und alle anderen Einheiten in der Stadt auflisten lassen. „Wie soll denn die Sicherheit gewährleistet sein, wenn Polizisten zu Hause bleiben?“ hakt er in seiner Kleinen Anfrage nach. Innenminister Ralf Jäger soll ihm auch erläutern, wie die Personalplanung für das Polizeipräsidium Köln bis 2020 aussieht und warum keine Lebensarbeitszeitkonten für Polizeibeamte eingeführt werden, wie sie in vielen Unternehmen und Betrieben heute üblich sind.

„Unsere Polizei ist heute mehr denn je gefordert, und da erscheint ein so enormer Abbau von Überstunden, wie er in Köln geplant ist, völlig unrealistisch“, unterstreicht Golland.

Weitere Informationen:
Kleine Anfrage (16/9700)