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In Bayern wird derzeit in den Städten Nürnberg und München eine neue Software mit dem Namen „Precobs“ getestet, die analysiert, wo die nächsten Wohnungseinbrüche am wahrscheinlichsten sind. Der CDU-Landtagsabgeordnete Gregor Golland hinterfragte bei der Landesregierung, ob in der neuen Analysesoftware „Precobs“ eine Chance gesehen wird, die Einbruchskrimininalität effizienter zu bekämpfen und ob es Pläne gibt, die Software auch in Nordrhein-Westfalen einzusetzen. „Meine parlamentarischen Kleinen Anfrage hat der Innenminister nur ausweichend beantwortet,“ stellt Golland fest. „Mir fehlt nach wie vor eine zukunftsgerichtete Strategie für moderne Polizeiarbeit, von der Precobs ein Teil sein könnte.“

Zwar bietet die Software keine garantierte Sicherheit, aber sie hilft Wahrscheinlichkeiten zu errechnen. So wurde die Analysesoftware auch bereits in Zürich ein halbes Jahr lang ausprobiert. In 86% der Fälle lag das Programm richtig und konnte einen künftigen Tatbereich vorhersagen. Die Einbruchskriminalität ging in der Folge um 30% zurück.

Insbesondere das Verhalten von professionellen Einbrecherbanden und Berufskriminellen wird durch „Precobs“ vorhersagbarer. Diverse Medien berichteten in jüngster Vergangenheit über den bayrischen Testlauf. Auf Focus Online erschien am 09.09.2014 ein Artikel unter der Überschrift „Kommissar Computer: So will Bayerns Polizei Einbrüche vorhersagen“ in dem ein LKA-Spezialist zitiert wird, der das Programm als zuverlässig und bedienungsfreundlich beschreibt. Wörtlich sagt er im Artikel: „Diese Arbeit müssten sich sonst 25 Kollegen in allen Präsidien machen, so rechnet ein Programm für alle.“

Der Innenpolitiker Golland fordert wiederkehrend, dass die Polizei in unserem Bundesland sowohl personell als auch materiell in die Lage versetzt werden muss, Einbruchskriminalität wirksam zu bekämpfen: „Professionelle Einbrecherbanden aus Osteuropa kennzeichnet ein besonders rücksichtsloses und zielgerichtetes Vorgehen. Deswegen bedarf es einer konsequenten Strategie der Repression und Prävention.“

Die Kleine Anfrage sowie die Antwort der Landesregierung können Sie hier nachlesen.