Wie der CDU-Landtagsabgeordnete Gregor Golland mit einer parlamentarischen Kleinen Anfrage herausfand, werden in den 47 Kreispolizeibehörden (KPB) in Nordrhein-Westfalen insgesamt weiterhin Mitarbeiter abgebaut. Zwar gab es 2013 mit 41.502 Polizisten nur 29 weniger als 2012, allerdings waren in Nordrhein-Westfalen bei Regierungsübernahme 2010 durch die SPD noch 100 Polizisten mehr im Einsatz. „Der Volksmund kennt das Sprichwort ‚Steter Tropfen höhlt den Stein‘. Dies trifft leider auch auf den kontinuierlichen Personalabbau bei der Polizei in NRW zu“, kommentiert Golland die ihm vorliegenden Zahlen.
Darüber hinaus stieg auch das Durchschnittsalter von 2012 auf 2013 in 2/3 der KBP weiter an: Es liegt zwischen 42,14 Jahren in Düsseldorf und 50,17 Jahren im Kreis Höxter. Über 1,5 Millionen Mehrarbeitsstunden fielen 2013 in den KPB vor Ort an. Jeder Polizist ist 2012 im Durchschnitt 19,92 Tage krank gewesen. Das ist im Vergleich zu allen Beschäftigten ein sehr hoher Wert.
„Ohne Nachwuchs wird die Polizei in NRW über kurz oder lang ihre Schlagkraft einbüßen. Unsere Bürger haben ein Recht auf eine gut aufgestellte Polizei“, so Golland, der die Landesregierung wiederholt zum Handeln auffordert.
Überrascht haben den CDU-Politiker die Durchschnittsalterzahlen aus 2012: Aus einer älteren Anfrage von Golland in der Drucksache 16/1036 ist das Durchschnittsalter in den KPB aus 2011 bekannt. Beim Vergleich dieser Zahlen mit den nun bekannt gegebenen Werten aus 2012 fällt auf, dass gegen den allgemeinen Trend der anderen Jahre das Durchschnittsalter der Beamten gefallen ist. Nur in den KPB Bochum, Euskirchen und Münster ist das Durchschnittsalter von 2011 auf 2012 jeweils leicht angestiegen. In allen anderen 44 KPB ist das Durchschnittsalter gesunken. „Im Rheinisch-Bergischen Kreis sogar um 1,6 Jahre und in Recklinghausen um 1,3 Jahre in nur einem Jahr. Diese plötzliche untypische Verjüngung unserer Polizisten von 2011 auf 2012 ist erstaunlich und Bedarf einer Erklärung“, so der Abgeordnete. Dazu wird er den Landesinnenminister in Kürze in einer erneuten Kleinen Anfrage zur Klärung auffordern.
Weitere Informationen:
Antwort des Landesregierung vom 19.03.2014
Kleine Anfrage und Antwort in der Drucksache 16/1036 (aus 2012)
Ausschnitt der Seiten 19-21 aus der Großen Anfrage 16/3389 zum Krankenstand (aus 2013)