„Läuft etwas gut, liegt es an Landesinnenminister Jäger, läuft etwas schlecht sind es immer die anderen.“, so der CDU-Landtagsabgeordnete Gregor Golland. „Jäger überlässt die Risikoeinschätzung bei Fußballspielen anderen. Sein Konzept ist reines Selbstmarketing sowie Populismus und suggeriert eine Scheinsicherheit, die Polizei und friedliche Fußballfans gefährdet.“
Golland hatte den Innenminister nach Ausschreitungen mit zwölf verletzten Polizisten bei einem Spiel auf Schalke gefragt, ob er die 20%ige Reduzierung der Einsatzkräfte bei Risikospielen in der Bundesliga nicht überdenken wolle und wer die Einstufungen zu sogenannten Risikospielen letztverantwortlich vornimmt. Obwohl die Gewerkschaft der Polizei (GdP) am 19.10.2014 Jägers Einsatztaktik als „Spiel mit dem Feuer“ bezeichnet hat, behauptet Jäger seine „Lageangepasste Reduzierung der polizeilichen Präsenz bei Fußballspielen“ habe ein positives Echo bei den Interessenvertretern der Polizei ausgelöst.
Jäger hat keinen Überblick über die Anzahl und Häufigkeit von Risikospielen, geschweige denn eine Ahnung vom notwendigen Kräfteansatz, wie aus der Antwort auf die Kleine Anfrage hervorgeht. Golland fragt sich, wie er so für mehr Sicherheit sorgen will? „Die Verantwortung für die Durchführung seines Einsatzkonzeptes schiebt der Innenminister auf die Fußballvereine und die örtliche Polizei- und Einsatzführung ab“, kritisiert Golland, der zudem feststellt: „Das ist das eigentliche Jäger-Konzept. Schuld sind immer die anderen.“ Damit spielt der CDU-Innenexperte auch auf Jägers Verteidigung in der Diskussion um den gescheiterten Einsatz bei den Hooligan-Krawallen in Köln an.
Golland: „Die Hooligans, die über 40 Polizisten in Köln und zwölf auf Schalke verletzt haben, brauchen keine alternativen Einsatzexperimente, die brauchen einen starken Rechtsstaat. Tausende friedliche Sportfans werden durch das naive Verhalten Jägers gefährdet, wenn die Polizei nicht stark aufgestellt wird. Die Pilotphase des Projekts ist von den Fakten eingeholt worden und gescheitert.“
Die Antwort auf die Kleine Anfrage können Sie hier nachlesen.