Seite wählen

Nachdem Anfang März die Bezirksregierung Köln über einen möglichen neuen Schadensfall bei Shell in Wesseling bekannt geworden war, hatte der örtliche CDU-Landtagsabgeordnete bei Umweltminister Johannes Remmel weitere Hintergründe zum Schadensausmaß, zu den Kontrollmechanismen und dem Vorgehen der Behörden angefragt. Dieser hat dem Abgeordneten nun geantwortet. Golland: „Die gute Nachricht ist, dass es offenbar keine Gefährdung der Öffentlichkeit durch den BTEX-Schaden besteht und auch das Trinkwasser nicht belastet ist. Auch die Kontrollinstanzen und die Zusammenarbeit mit Shell und den Sachverständigen scheinen zu funktionieren.“

An einer bisher unauffälligen Messstelle wurden in jüngerer Vergangenheit hohe BTEX-Werte festgestellt. BTEX ist die Abkürzung für die Kohlenwasserstoffe Benzol, Toluol, Ethylbenzol und die Xylole. Die Messstelle liegt in westlich-nordwestlicher Richtung von der Hauptschadensstelle und zudem außerhalb der Fließrichtung des Grundwassers. Bereits 2005 war ein Altschadensfall bekannt geworden, der seitdem unter spezieller gutachterlichen Beobachtung stand.

Deshalb waren nach dem Bekanntwerden nun umfangreiche weitere Maßnahmen angelaufen. Zum einen wird nach neuen Undichtigkeiten gesucht und zum anderen wird eruiert, ob die erhöhten Werte „durch den Altschaden verursacht sind oder auf einen neuen Schaden oder andauernden Eintrag zurückzuführen sind“, wie es in einer Zusammenfassung der Landesregierung aus dem März heißt. Unter anderem wurde untersucht, ob die „extremen Niedrigwasserstände“ des vergangenen Jahres zu anderen Fließrichtungen des Grundwassers geführt haben können. Dies ist offenbar der Fall. Eine weitere „Ausbreitung von Schadstoffen nach Süden, bzw. Südosten [ist] ausgeschlossen“.

Derzeit werden bei Shell auf Grundlage einer Ordnungsverfügung alle relevanten Anlagenteile einer Dichtheitsprüfung unterzogen. Die Behörden kennen die in Frage kommenden Leitungen aus einem vorliegenden Rohrleitungskatasters. Die Prüfungen dauern noch an.

Golland: „Jeder Schadensfall ist bedenklich und muss lückenlos aufgeklärt und repariert werden. Dies geschieht gerade. Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Lage nicht unter Kontrolle ist.“

Weitere Informationen: Schreiben des Landesumweltministers