Die Sprache ist der wichtigste Schlüssel zur Integration. Seit Jahren bietet die Erftstädter Volkshochschule (VHS) daher Integrationskurse für Menschen an, die dauerhaft in Deutschland leben. Der CDU-Landtagsabgeordnete Gregor Golland hat sich das Erftstädter 3-Säulen Konzept nun erläutern lassen und war bei einer Zertifikatsübergabe zum Abschluss eines Integrationskurses dabei.
Flüchtlinge, die seit Monaten vermehrt nach Deutschland kommen, haben keinen gesetzlichen Anspruch auf den Besuch eines Integrationskurses. Das Land hat landesweit nur 500.000 Euro für die Sprachförderung von Flüchtlingen zur Verfügung gestellt. Das ist viel zu wenig, um allen Flüchtlingen Deutsch beizubringen. In Erftstadt kann darüber maximal ein Kurs mit 100 Unterrichtsstunden finanziert werden. Der Antrag ist gestellt, aber noch nicht genehmigt.
Golland: „Sprache ist der Schlüssel zur Integration und damit zu einem neuen Leben in Deutschland. Das Erftstädter Konzept in Zusammenarbeit von Verwaltung und VHS ist gut und richtig. Eine finanzielle Unterstützung durch das Land wäre nicht nur sinnvoll, sondern geboten.“ Auch Erftstadts Bürgermeister Volker Erner bekräftigte im Gespräch mit dem Angeordneten, dass die Landesmittel nur ein Tropfen auf den heißen Stein seie und die Förderung intensiver sein müsste. Gemeinsam mit Erner und Golland diskutierten und informierten Sozialdezernent David Lüngen, der Integrationsbeauftragte Ilias Papapostolou, VHS-Leiterin Dr. Gudrun Mittelstedt und die Fachbereichsleiterin Theresia Skottnik über die Möglichkeiten der Sprachförderung.
Das Erftstädter Konzept der Sprachförderung für Flüchtlinge beruht auf drei wichtigen Säulen:
- In den Integrationskursen der VHS werden die freibleibenden Plätze mit Flüchtlingen besetzt. In der Regel können 2 bis maximal 4 Flüchtlinge aufgenommen werden. Dabei werden junge Flüchtlinge (17-25-Jährige) mit Bleibeperspektive vorrangig behandelt. Die Kosten übernimmt hälftig die VHS, hälftig das Sozialamt.
- Da nur einige wenige Flüchtlinge an den Integrationskursen teilnehmen können, wurden für die neu zugewiesenen Flüchtlinge weniger stundenintensive Kurse eingerichtet. Diese werden aus dem städtischen Haushalt finanziert. Zurzeit laufen schon zwei VHS-Kurse für Flüchtlinge, einer für bereits alphabetisierte Zuwanderer, einer für Nicht-Alphabetisierte.
- Und die dritte wichtige Säule im Konzept der Sprachförderung sind die „Ehrenamtler“. Die neuzugewiesenen Flüchtlinge werden nach Abschluss der Kurse von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern hinsichtlich des Erwerbs der deutschen Sprache weiter betreut. Diese Unterstützung erfolgt in Kleingruppen oder durch individuellen Sprachunterricht. Diese Angebote finden in anderen Räumlichkeiten außerhalb der VHS (Kirchengemeinde, Vereine, Schulen u. a.) statt. Die ehrenamtlichen Helfer können gegen Ende eines Kurses bei der VHS hospitieren, um die Flüchtlinge, die sie später unterrichten werden, kennenzulernen und den Lernstand einschätzen zu können.
Nach der Vorstellung des Konzeptes, nahm Bürgermeister Volker Erner gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten die feierliche Zertifikatsübergabe an die Absolventen des abgeschlossenen Integrationskurses vor. 35 Zuwanderern aus 26 verschiedenen Nationen wurden die Urkunden überreicht.