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„Dient die Teilnahme von richtigen Polizeibeamten bei Doku-Soaps und Scripted-Reality-Shows dem Ansehen der nordrhein-westfälischen Polizei, bzw. wirkt dem zunehmenden Autoritäts- und Respektverlust entgegen?“, diese Frage stellten die CDU-Landtagsabgeordneten Klaus Voussem und Gregor Golland dem nordrhein-westfälischen Innenminister Ralf Jäger. Dieser hat keine Antwort auf die Frage, weiß aber zu berichten, dass „weder personell noch durch die Überlassung von Führungs- und Einsatzmitteln“ solche Produktionen vom Land unterstützt werden. Die Polizeibeamten drehen in ihrer Freizeit.

Konkrete Zahlen hat der Innenminister nicht. Trotz zunehmender Sendeformate, bei denen echte Polizisten gestellte Konflikte zu bewältigen haben, weiß offenbar niemand, wie viele Beamte an den Formaten inzwischen mitwirken. „Nebenverdienste von Beamten sind auch vollkommen in Ordnung, solange der Dienst darunter nicht in Mitleidenschaft gezogen wird“, betonen Voussem und Golland. Es gebe nur zunehmend Bürger, die sich über die Formate ärgern. Die beiden Abgeordneten stammen aus Wahlkreisen, in denen aufgrund der Nähe zum Fernsehstandort Köln häufig auch Dreharbeiten zu beobachten sind.

Daher appellieren beide: „Der Innenminister sollte sich mehr für das Erscheinungsbild seiner Polizei interessieren. Die Zuschauer der Doku-Soaps dürfen nicht den Eindruck bekommen, der Umgang mit der Polizei sei ein Spiel. Gerade weil echte Polizisten mitspielen, muss in den Serien ein realistisches Bild von der Polizeiarbeit gewährleistet sein.“

Weitere Informationen: Antwort der Landesregierung