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Die Fußballvereine in Nordrhein-Westfalen sollen nicht an den Kosten von Polizeieinsätzen bei Spielen beteiligt werden. Das teilt Innenminister Ralf Jäger dem CDU-Landtagsabgeordneten Gregor Golland mit. Dieser wollte in einer parlamentarischen Kleinen Anfrage wissen, warum NRW nicht dem Beispiel der Hansestadt Bremen folgt, die der DFL Kosten für Risikospiele von Werder Bremen in Rechnung stellt. Zudem fragte Golland nach einer Aufstellung der Einsatzkosten der Fußballspiele der ersten und zweiten Bundesliga in der vergangenen Saison sowie in der Hinrunde 2014.

Jäger führt aus, dass sich polizeiliche Einsatzmaßnahmen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit bei Großveranstaltungen nicht nur auf den Fußball beschränken lassen. Eine Verbesserung der Sicherheit könne nur dann erreicht werden, wenn alle Beteiligten, vor allem Vereine, Verbände, Fanvertreter und Polizei, zusammenarbeiteten. Die Vereine seien auch verpflichtet, Ordnerdienste zu qualifizieren und Stadionverbote auszusprechen. Eine finanzielle Beteiligung an den polizeilichen Einsatzkosten könne der Gewalt im Fußball aber nicht entgegenwirken.

Die Frage nach den Einsatzkosten kann die rot-grüne Regierung nicht beantworten – diese würden durch die Polizeibehörden in NRW grundsätzlich nicht erhoben.

„Der Innenminister will das Bremer Modell noch nicht einmal prüfen lassen – offensichtlich scheut er davor zurück, die Fußballvereine mit diesem Thema zu konfrontieren“, meint Golland und mutmaßt: „Es sieht so aus, als hätte Herr Jäger Angst davor, dass die Fußballfans in NRW bei den nächsten Wahlen nicht auf Rot setzen…“

Der Abgeordnete fügt hinzu: „Die Polizei sollte sich auf die Verbrechensbekämpfung im Sinne aller Bürger konzentrieren, zum Beispiel lieber gegen Einbrecherbanden vorgehen, als permanent mit großer Stärke in Fußballstadien gebunden zu sein.“

Weitere Informationen:
Kleine Anfrage (Drucksache 16/7861)
Antwort der Landesregierung