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Die Statistik der vergangenen Jahre zeigt es: In ganz Nordrhein-Westfalen steigt die Zahl der Wohnungseinbrüche. Nach einem kurzen Rückgang 2014 sind die Zahlen im ersten Halbjahr 2015 wieder in die Höhe geklettert. Die Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für die jeweils ersten Halbjahre seit 2011 hat sich der CDU-Landtagsabgeordnete Gregor Golland von der Landesregierung vorlegen lassen, um einen landesweiten Überblick zu bekommen.

Deutlich wird, dass seit dem ersten Halbjahr 2011 in allen fünf Regierungsbezirken in den meisten Fällen die Wohnungseinbrüche zunahmen. Von Januar bis Juni 2014 gab es in Köln und Düsseldorf eine leicht positive Entwicklung, aber diese war nicht von Dauer. Das gilt ebenfalls für den Rhein-Erft-Kreis, wo Golland CDU-Vorsitzender ist. „Bis auf ein Jahr steigen die Zahlen immer weiter, bis auf 1175 Fälle im ersten Halbjahr 2015. Das ist erschreckend und zeugt davon, dass die angeblich präventive Strategie der Landesregierung nicht aufgeht“, moniert der CDU-Innenpolitiker.

Regional betrachtet meldeten vor allem die Polizeipräsidien im Ruhrgebiet sowie in Köln und eben dem Rhein-Erft-Kreis den höchsten Anstieg der Einbruchszahlen von Januar bis Juni 2015. Mit einer Zunahme von 490 Fällen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum kommt Gollands Heimat-Landkreis direkt hinter der Stadt Düsseldorf (+556) und dem Spitzenreiter Köln (+593). Das bedeutet einen Anstieg von 71,5 Prozent. Gleichzeitig liegt die Aufklärungsquote nur bei 13,79 Prozent, in Köln sogar bei nur 5,68 Prozent. Das ist nicht weit entfernt vom Schlusslicht Warendorf (4,84 Prozent).

Mit Blick auf die Entwicklung der Zahlen seit dem Jahr 2000 lässt sich feststellen, dass es im Rhein-Erft-Kreis ab 2008 mehr Jahre mit einer Zunahme von Wohnungseinbrüchen als mit einer Abnahme gab. Ebenso sieht es in Köln und zum Beispiel im Nachbarkreis Düren aus.

Golland hatte auch nach einem Vergleich der einzelnen Bundesländer gefragt. Dazu kann Innenminister Ralf Jäger für das erste Halbjahr 2015 noch keine Zahlen vorlegen. „Es reicht aber schon ein Vergleich der Jahre 2013 und 2014, um zu erkennen, dass NRW mit mehr als 50.000 Wohnungseinbrüchen haushoch an der Spitze steht“, betont der Abgeordnete. Andere Bundesländer haben zudem wesentlich bessere Aufklärungsquoten, etwa Thüringen mit 35,1 Prozent in 2014.

„Der Innenminister sollte sich, anstatt bei repräsentativen Terminen wie Blitzmarathons in die Kameras zu lächeln, endlich um eine vernünftige Ausstattung unserer Polizei und personelle Verbesserungen kümmern“, erklärt Golland. „Anderenfalls werden die Fallzahlen der Wohnungseinbrüche weiter steigen.“

Weitere Informationen:
Antwort auf Kleine Anfrage (Drucksache 16/9502)