Durch den massiven Ausbruch der Masern in Berlin wird aktuell über die Einführung der Impfpflicht für diese Krankheit diskutiert. Auch in NRW kommt es immer wieder zu Ausbrüchen der Krankheit, die bei konsequenter Impfvorbeugung ausgerottet sein müsse. Der CDU-Landtagsabgeordnete Gregor Golland erfragt nun die Position der nordrhein-westfälischen Landesregierung für eine Impfpflicht und erkundigt sich auch über den Impfschutz für Flüchtlinge, die ins Land kommen.
Mehr als 650 Menschen sind in Berlin schon von der Masernwelle betroffen, ein nicht geimpftes Kleinkind starb. Im Jahr 2013 musste im Wahlkreis des Abgeordneten sogar eine Waldorf-Schule in Erftstadt geschlossen werden, nachdem die Krankheit sich dort ausbreitete. Golland: „Es kann nicht sein, dass eine Krankheit, die schlimme gesundheitliche Folgen verursachen kann, trotz aller Möglichkeiten immer noch nicht ausgerottet ist. Wer bewusst auf einen Impfschutz verzichtet, gefährdet nicht nur sich, sondern auch die Gesundheit anderer Menschen.“
Laut Medienberichten war der Ausgangspunkt der aktuellen Masernwelle möglicherweise „eine Flüchtlingsunterkunft in Berlin; dort war die Krankheit unter Asylbewerbern aus Bosnien und Serbien ausgebrochen – als Folge einer weitläufigen Masernepidemie, die in Bosnien seit einem Jahr grassiert. In den Balkanstaaten klaffen aufgrund der Wirren des Bürgerkriegs in den 90er-Jahren offenbar große Impflücken.
Golland möchte das Problembewusstsein stärken und appelliert die Informationspolitik gegenüber Asylbewerbern über Impfmöglichkeiten zu verbessern. „Es geht hier nicht ums Geld, sondern um wesentliche Gesundheitsfürsorge, die ein Menschenrecht ist“, so der Abgeordnete. In einer parlamentarischen Kleinen Anfrage thematisiert er daher die Option zentrale Impfstellen, wie sie zurzeit in Berlin geplant sind, auch in NRW einzurichten.
Konkret erkundigt er sich darüber hinaus auch über die Verbreitung der Masern in NRW in den letzten fünf Jahren und möchte die Strategie der Landesregierung zum Schutz vor Masern, Diphterie, Polio und anderen gefährlichen Infektionskrankheiten, gegen die geimpft werden kann, erfahren.
Weitere Informationen:
Kleine Anfrage (Drucksache 16/8136)