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Der CDU-Landtagsabgeordnete Gregor Golland hat den eklatanten Mangel an Grundschulrektoren in Nordrhein-Westfalen hinterfragt. Alleine in Kerpen sind zwei Schulleiterstellen vakant, an vier weiteren Grundschulen gibt es keinen Konrektor. Golland, auch Kreisvorsitzender der CDU Rhein-Erft, wollte von der Landesregierung wissen, wie viele offene Grundschulleiterstellen es zurzeit insgesamt in NRW gibt, wie sich die Zahlen in den letzten fünf Schuljahren entwickelt haben und wann das Land die Grundschulleiter besser entlohnen wird.

Jetzt liegen die Zahlen vor: Zum Stichtag 19. Februar 2015 waren von 2825 Grundschulleiterstellen 359 unbesetzt, somit fehlt an 12,7 Prozent der Schulen die Leitung. Was die Konrektoren betrifft, waren von 1944 Stellen 655 unbesetzt. Also gibt es an 33,7 Prozent der Schulen, die aufgrund der Schülerzahl Anspruch auf einen Stellvertreter der Leitung haben, keinen Konrektor.

„Die Situation in Kerpen ist also typisch für ganz Nordrhein-Westfalen, viel zu viele Leitungsstellen an Grundschulen sind unbesetzt“, resümiert Golland. „Kein Wunder: Es sind keinerlei konkrete Verbesserungen, etwa bei der Bezahlung, in Sicht.“ Das ergibt sich aus der Antwort von Schulministerin Sylvia Löhrmann.

Darin heißt es, die Bezahlung alleine sei nicht der einzige Grund für die unbesetzten Stellen. Im Rahmen einer Projektgruppe sollen Gründe analysiert und Verbesserungen geschaffen werden. „Gerade über die Bezahlung der Grundschulleiter muss aber ehrlich diskutiert werden“, betont Golland.

Mit der Neubesetzung einer Stelle in Kerpen – an der Albert-Schweitzer-Schule – ist übrigens laut Ministerin Löhrmann in Kürze zu rechnen. Für die anderen Schulen können keine konkreten Angaben gemacht werden.

Die Entwicklung der Zahlen in den letzten fünf Jahren und die Dauer der Vakanzen kann die rot-grüne Regierung leider nicht im für die Beantwortung einer Kleinen Anfrage üblichen Zeitrahmen – vier Wochen – mitteilen. Der Abgeordnete wird diese Arbeitsweise entsprechend hinterfragen.

Golland: „Die Leitung einer Grundschule gibt Kompass und Richtung vor. Sie ist Ansprechpartner für Eltern, Schüler und Lehrer und damit viel zu wichtig, als lange unbesetzt zu sein. Die Zahlen in NRW sind ein Skandal.“

Weitere Informationen:
Antwort der Landesregierung